Neu: Call for Articles (Handbuch Resonanz, 2024f.)
Buchpublikation (i. V.): "Affektregister der Gegenwart" (Springer VS, 2024)
Aufbau eines DFG-Resonanz-Netzwerkes (mit Jana Wienberg und Lea Kallenbach)
Schulen, Hochschulen und der «bildungsindustrielle Komplex» (Münch 2018) insgesamt geraten über Prozesse der Ökonomisierung und der Vermarktlichung immer stärker unter Druck (Wetzel 2013). Dies hat Auswirkungen auf den Unterricht und dessen Gestaltung. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind von Erschöpfungsdepressionen und Burn-out bedroht. Neben Pflegenden, Ärzten sind Lehrer*innen die Gruppe in unserer Gesellschaft, die am häufigsten von solchen und ähnlichen psychischen Erkrankungen betroffen sind. Wie kann es überhaupt gelingen, ein „guter und resonanter“ Unterricht im Kontext gegenwärtiger Ausbildungsbelastungen und den damit einhergehenden steigenden Anforderungen, sowohl an Schüler*innen als auch an das Lehrpersonal, zu etablieren?
Dieser grundsätzlichen Frage geht das Projekt nach, indem die Fruchtbarkeit einer resonanz- und anerkennungsanalytischen Perspektive in dieser eminent wichtigen Sphäre der Gesellschaft überprüft wird (Rosa 2017, Wetzel 2018). Neben ersten empirischen Beobachtungen im Schulunterricht, liegen bereits Vorarbeiten zu einer empirischen Resonanzanalytik auf den Feldern des Sports und der Liebe vor (Wetzel 2014a, 2014b). Zusätzlich zu ethnographischen Fallstudien (Methoden: Videoanalysen und teilnehmende Beobachtungen) in Schulen/Bildungseinrichtungen sollen auch Interviews mit dem Lehrpersonal und Schüler*innen durchgeführt werden, um sowohl Resonanz-, Anerkennungs-, aber auch Entfremdungserfahrungen im Unterricht und bei Prüfungen erfassen zu können.